In der Nacht von Montag auf Dienstag (21. auf 22.3.22) wurde in der Neustadt bei einer Privatwohnung ein Fenster eingeworfen. Zunächst mit einem Stein und dann flog eine Bierflasche hinterher. Die dort wohnende Person war mit Scherben übersät und erlitt leichte Schnittwunden. Was den Täter antrieb, ist bisher nicht sicher nachzuweisen, doch die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen radikalisierten Coronaverharmloser handelte. Denn: Im Fenster hing, gut lesbar, ein Zettel mit der Aufschrift „Stopp! Gegen Coronaverharmlosung und rechtsoffene Verschwörungsmythen“.
Dieser Angriff ist eine neue Form der Eskalation, doch er überrascht nicht. Wir haben verbale Radikalisierung in den Chatgruppen und auf den Demos beobachtet und solches Verhalten wurde nicht nur toleriert, sondern explizit befördert. Und dieser Angriff ist kein Einzelfall: Auf den Demos kommt es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen. Vor wenigen Monaten wurde Pfefferspray gegen einen Pressefotografen eingesetzt und in den letzten Wochen wurde eine Journalistin des freien Radios Fratz gleich mehrfach bedroht und bedrängt. Auch hier geht es offline und online Hand in Hand: Porträtfotos der Journalistin, sexistische Witze und vermeintlich lustige sharepics bilden den Online-Nährboden für die Ausfälle auf der Straße.
Und auch die Teilnehmenden der Gegenproteste kriegen das Aggressionspotential der Querdenker*innen regelmäßig in Form von Schubsereien oder gar gezielten Schlägen zu spüren.
Die Polizei prügelt diesen Demos dennoch rücksichtslos den Weg frei und versucht immer wieder, Gegenproteste zu unterbinden, indem massenhaft Platzverweise erteilt werden. Unser Fazit: Den Kampf gegen den Rechtsruck dieser Gesellschaft müssen wir weiterhin selbst in die Hand nehmen: Solidarisch und entschlossen!