Wir hatten ihm schon einmal ein paar Zeilen in einem unserer Beiträge gewidmet, aber wir finden: Wer so widerliche Positionen verbreitet, hat einen ganzen Artikel verdient: Reinhold Majeske, Direktkandidat der Partei „Die Basis“ zur Landtagswahl für Flensburg.

Majeske hat sein facebook-Profil mittlerweile etwas aufgeräumt, aber wir finden es wichtig zu dokumentieren, was er dort in der Vergangenheit alles verbreitet hat.

Fangen wir an mit seiner Vorstellung von Humor: Er postet ein sharepic mit folgendem „Witz“:

Lehrer:„Wo gehört das Doppel-S hin?“
Antwortet ein Schüler: „Auf die Uniform…“

Wer das witzig findet, verharmlost die Taten der SS, die unter Hitler unter anderem für die Konzentrations- und Vernichtungslager zuständig war. Mit unterschiedlichen Formen von Humor hat das nichts zu tun, es ist zutiefst geschmacklos.

Davon, sich gegen rechtes Gedankengut zu engagieren, hält Majeske insgesamt offenbar nichts. Auf einem anderen sharepic heißt es „Was als Kampf gegen Rechts geführt wird, ist in Wahrheit ein Kampf gegen das eigene Volk“. Der Slogan suggeriert, es gäbe sowas wie ein armes, zu Unrecht verunglimpftes und lediglich als rechts dargestelltes Volk, gegen das sich ebenfalls vollkommen zu Unrecht Widerstand von Antifaschist*innen formieren würde. Angesichts von NSU, NSU 2.0, rechten Netzwerken bei Bundeswehr und Polizei und Strukturen wie Combat 18 und Blood and honour, zeigt sich hier bei Majeske eine Verharmlosung rechter Strukturen und eine Diffamierung antifaschistischer Arbeit.

Solche Darstellungen gehen nahtlos über in die vollkommene Umkehrung, die aktuell bei vielen Verschwörungsgläubigen auftritt, „die Antifa“ seien die neuen Nazis. Das ist vollkommen haltloser Blödsinn, aber in einer Szenerie, in der Menschen auch glauben, Putin gehe in der Ukraine gegen Faschisten vor, fallen auch die wirresten Behauptungen auf fruchtbaren Boden und werden gern geteilt. Das Muster ist immer wieder identisch: Weil kaum ein Mensch selbstbewusst von sich sagt, rechts oder gar rechtsradikal zu sein, wird die inhaltliche Kritik stumpf geleugnet und gekontert mit „Stimmt ja gar nicht, ihr seid die Nazis“.

Einer der „Säulen“ genannten zentralen Werbebegriffe der Basis ist „Achtsamkeit“. Majeske definiert in einer Wahlkampfrede in Flensburg 2022: „Ja, also für uns ist Achtsamkeit, dass jeder etwas sagen und denken darf und jede Meinung wird gehört und auch nicht verurteilt“. Wer aber beispielweise Rassismus „achtet“ und „nicht verurteilt“, verachtet Menschen, stellt sich hinter die Rassist*innen und gegen die Betroffenen. Überspitzt ließe sich zusammenfassen: Die Achtsamkeit der Basis besteht dahin, gemeinsame Sache mit Rechten zu machen.

Majeske hat in der Vergangenheit regelmäßig Beiträge der AfD geteilt. Darin war die Rede davon, Deutsche würden zu „Ausländern im eigenen Land“ und wenn Unrecht zu Recht werde, werde „AfD-Mitgliedschaft zur Pflicht“. In einem geteilten Post beklagt sich Meuthen darüber, es seien zu wenig Geflüchtete an den Grenzen abgewiesen worden, Pazderski plädiert für „Grenzschutz statt Polizeischutz“ und auch eine Wahlkampfrede von Alice Weidel wird beworben. Sieht so Achtsamkeit gegenüber Menschen auf der Flucht aus?

Auf einem anderen Bild, das Majeske teilt, wird die Sinnhaftigkeit von Entwicklungshilfezahlungen und finanzieller Unterstützung Geflüchteter in Frage gestellt, ein weiterer Post beklagt die BRD sei „islamisiert“ und es folgen plattes Grünen-Bashing („Ohne Hirn wird man grün“ oder die „3G-Regel: Grün geht gar nicht“ und die Behauptung Grünenwähler*innen hätten„psychische Auffälligkeiten“), Thunberg-Diffamierung und Bilder in denen die Klimabewegung als „Klimasekte“ bezeichnet wird. Ein sharepic verdeutlicht die Mischung sehr eindrücklich: „1945 brauchte es 4 Weltmächte, um Deutschland zu zerstören, 2019 reicht eine Merkel, Klimagretel und grüner Mist…“. Und natürlich fehlt es auf Majeskes Profil auch nicht an den klassischen Verschwörungsandeutungen rund um Bill Gates und eine vermeintliche neue Inquisition.

Wir sehen Werbung für Maaßen, Plädoyers gegen Asylrecht und neben dem Foto eines Schokokusses steht, um „Gutmenschen zu ärgern“ solle das Bild zusammen mit dem daneben stehenden N-Wort geteilt werden.

Zusammenfassend können wir nur festhalten: Majeske verbreitet massenhaft rechtsradikalen Dreck.