In den vorliegenden Texten wollen wir erklären, warum wir bestimmte Akteur*innen, Gruppen und Positionen kritisieren. Wir unterstellen damit nicht, dass alle Menschen, die gegen die Freiheitseinschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie auf die Straße gehen, an sowas glauben. Aber es sind beängstigend viele. Und ebenso beängstigend ist auch, dass viele Menschen kein Problem damit haben, mit Rassist*innen, Antisemit*innen, Antifeminist*innen und Vertreter*innen kruder Theorien gemeinsam zu demonstrieren.

Genauere Infos zu Mythen bzw Personen deren Thesen auf den Demos und von den dort Demonstrierenden verbreitet werden:

Ja, auch wir haben Bauchschmerzen angesichts der aktuellen Freiheitseinschränkungen. Auch wir finden es wichtig, nicht alles kritiklos als richtig hinzunehmen. Und dennoch demonstrieren wir nicht mit auf den sogenannten „Hygiene-Demos“ des demokratischen Widerstands oder ähnlichen Demos. Denn trotz scheinbarer oder vielleicht auch realer Übereinstimmungen in Teilen unserer Kritik, haben wir mit vielen der Demonstrierenden unüberbrückbare Differenzen.

Wir formulierten als Kritik an diesen Demos, dass es sich dabei um Querfrontbestrebungen handelt. Manche der Protestierenden haben daraufhin geantwortet, dass sie keine Rechten seien. Das haben wir auch nicht behauptet und unterstellen es auch nicht allen Teilnehmenden. Aber wir behaupten: Viele demonstrieren im Wissen um deren Gesinnung gemeinsam mit Rechten. Und das finden wir gefährlich und falsch. Gefährlich, weil es nationalistisches Gedankengut als etwas „normales“ behandelt. Als etwas, worüber zeitweise hinweggesehen werden könne. Etwas, das ausgeblendet werden kann, zugunsten eines gemeinsamen Anliegens.

Es macht uns ein Stück weit fassungslos, das wirklich erklären zu müssen. Es sollte selbstverständlich sein, mit Nazis nicht zu demonstrieren.

Einige erwidern, sie würden in solchen Kategorien wie rechts und links nicht denken. Einige derer, die das sagen, sind selber in der AfD. Aber uns geht es nicht um Begriffe. Ob sich Rechte als rechts begreifen oder nicht, ist nicht entscheidend. Entscheidend ist: Wir wollen nicht gemeinsam auf die Straße gehen mit Menschen, die an den europäischen Außengrenzen auf Flüchtlinge schießen wollen. Mit Menschen, die explizit antifeministische Positionen vertreten und den menschengemachten Klimawandel leugnen.

Und bevor wir falsch verstanden werden: Nein, wir müssen uns nicht mit allen Menschen, mit denen wir gemeinsam auf die Straße gehen, in allen Punkten einig sein. Aber es gibt unüberbrückbare Differenzen, unverhandelbare Grundlagen. Antirassismus gehört dazu.