Gegenöffentlichkeit in Flensburg

Erklärung einiger Besetzer*innen des Bahnhofswaldes zur Räumung

Heute fallen die letzten Bäume. Und dann ist er weg, der Bahnhofswald, der eben nicht nur eine Ansammlung von Bäumen war, sondern ein Zuhause. Ein Zuhause für Tiere und seit dem 1. Oktober letzten Jahres auch für viele Menschen. Ein bunter Ort voller Toleranz, Respekt und Freiheit in der grauen Stadt.

Seit Freitag werden mit Gewalt Bäume gefällt und Menschenleben werden riskiert. Seit Sonntag räumen Bullen das Gelände, holen Menschen gewaltsam aus den Bäumen, nehmen Menschen fest und fügen denen Schmerzen zu, die versuchen zu verhindern, dass Bäume fallen, die nicht gefällt werden dürfen.

“Der Rechtsstaat schützt auch Ihre Interessen” sagte Simone. “Diesen Februar wird nicht mehr geräumt” sagte diese verlogene, scheinheilige Verräterin von Oberbürgermeisterin.

Kaum ein Mensch in Flensburg will dieses Hotel. Und dennoch wird ohne Rücksicht ein Lebensraum zerstört. Dennoch werden ohne Rücksicht auf Corona mehrere Hundertschaften mit Cops, die durch ihre Uniform jegliches Herz und selbstständiges Denken verloren haben und auch noch stolz darauf sind, in die Stadt geholt. Auch in dieser Hinsicht wurden unglaublich viele Menschen in Gefahr gebracht.

Und all das nur um die Interessen von zwei Investoren mit einer Stange Geld umzusetzen. Scheiß doch auf Leben, Freiheit und Zukunft. Hauptsache Geld.
Viele Menschen in Flensburg haben durch diese Aktion jegliches Vertrauen in die Stadt, die Politik, Polizei, und den Rechtsstaat verloren, auch solche die dies Vorher noch hatten. Ihr habt es offiziell verkackt.

Wir werden weiter kämpfen und nicht aufhören. Sie werden das bereuen.

Eine ganz grobe Chronologie der Ereignisse:

Freitag

Von den Investoren angestellte Security- und Räumungstrupps fallen frühmorgens in den Wald ein und zerstören gezielt Bäume, sägen dabei auch einen Baum an, in welchem sich ein Baumhaus mit Mensch drin befindet und bringen diese Person damit in Lebensgefahr.
Nachmittags werden die angesägten Bäume gefällt. Es werden auch drei Baumhäuser zerstört. Justizministerin und Oberbürgermeisterin verurteilen die Selbstjustiz.

Samstag

Die Freitag gefällten Bäume werden geschreddert und nicht mal mehr für Holz benutzt. Polizei belagert den Wald und versucht niemanden rein oder raus zu lassen.

Sonntag

Die Polizei räumt nun auf Anweisung der Stadt Flensburg, es werden Baumhäuser zerstört. Alles gegen die wiederholte Ankündigung von Oberbürgermeisterin Simone Lange, dass eine Räumung im Corona-Hotspot Flensburg unverhältnismäßig wäre. Ein Auto des Investors Duschkewitz brennt. Zusammenfassung vom Tag aus Sicht der Besetzer*innen

Montag

Es gibt eine solidarische Straßenblockade. Die Räumung wird fortgesetzt, alle Baumhäuser zerstört und zahlreiche Bäume gefällt, darunter auch welche, welche als Fledermaushabitate gesetzlich im Februar nicht mehr gefällt werden dürfen. Einige versuchen verzweifelt, noch den Zaun zu stürmen um in den Wald zu gelangen, was aber leider von der Polizei vereitelt wird.
Die letzten zwei Besetzer*innen, welche von der Polizei nicht geräumt werden können, verlassen abends die Bäume, um nicht einen weiteren Tag Räumung im Corona-Hotspot zu haben, da ein Großteil der Bäume bereits gefällt wurde.

hrend dem gesamten Zeitraum gab es auch an anderen Orten in der BRD solidarische Aktionen und Baum- und neue Waldbesetzungen.

 

 

 

 

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