Gegenöffentlichkeit in Flensburg

JaRa lügt. Wir fragen: Glaubt ihr den Bullshit eigentlich selbst?

„Alle Maßnahmen erfolgten auf Basis vorhandener Genehmigungen und waren somit durchweg legal und zulässig.“ heißt es auf der Jara-Propagandahomepage bahnhofsviertel-flensburg.de. Eigentlich haben wir überhaupt keine Lust, uns mit Investoren-Propaganda zu beschäftigen, deshalb nur ganz kurz zu ein paar besonders widerlichen Punkten.
Es ist also legal und zulässig, gezielt einen Baum anzusägen, auf welchem ein Mensch ist und diesen damit in Lebensgefahr zu bringen?

Wie ist es damit, Bäume zu fällen, die fast auf Menschen drauf fallen oder nach dem Fällen mit eben diesen Bäumen Stelzen eines hohen Gebäudes, in dem sich Menschen befinden, fast wegzuschlagen? Wie mit gezielten Angriffen auf Seilverbindungen in denen Menschen hängen? Also wenn hier schon auf der Basis von Gesetzen argumentiert werden soll, wäre das mehrfache versuchte Körperverletzung, versuchter Totschlag oder versuchter Mord. Aber ja klar, das waren die mit Geld, also ist das „legal und zulässig“ – scheinheilige Scheiße.

Uns bleibt nur noch Zynismus. Uns fast umzubringen wird von Jara als „alternativlos“ bezeichnet. Zusätzlich zur Baummordgenehmigung hatte Jara sicher keine Menschenmordgenehmigung. Oder welche Behörde stellt sowas aus?

Nur zur Erinnerung: Laut der DGUV, also der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung, (Spitzenverband der Berufsgenossenschaften) sollte der Sicherheitsabstand beim Baumfällen die doppelte Baumlänge betragen. Wäre das ansatzweise eingehalten worden, hätte am Freitag kein einziger der großen Bäume gefällt werden dürfen. Aber was schert die Investoren schon die Sicherheitseinschätzung der Berufsgenossenschaft?


„Die überwältigend positive Resonanz zahlreicher Bürger*innen, die uns in den letzten Tagen erreichte, zeigt, dass eine Mehrheit der Flensburger*innen hinter dem Vorhaben steht.“
Aha, weil die eigene Filterblase die Rückmeldung gibt alles sei gut, ist das jetzt die Mehrheit der Flensburger*innen? Von den Leuten, die am Bahnhofswald, als er noch stand, vorbei kamen, fanden 90% das Anliegen der Besetzer*innen gut. Wenn die Investoren von Mehrheiten sprechen, versuchen sie sich ihre eigenen Wahrheiten zu schaffen, denn soweit wir wissen gab es keine repräsentative Befragung.
„Aktuell ist das Bahnhofsviertel … gerade bei Nacht unbelebt und dunkel“
Ja, das haben Duschkewitz und Hansen geschafft. Alles Leben aus den Bäumen dort ist vernichtet. Niemand mehr wird sich über kühlen Schatten und Natur freuen können, wenn er oder sie aus dem Bahnhof kommt. „Entwicklungschancen“ zu mehr Umweltzerstörung, Gratulation.

„Der Wald wird seinen Status per Definition zwar verlieren, aber nach wie vor erhalten bleiben“
Frage zurück: Glaubt ihr den Bullshit eigentlich selbst? Die Pläne sehen vor, einzelne Bäume stehen zu lassen, aber nicht den ganzen Wald, was auch nach Ansage der Forstbehörde überhaupt nicht mehr legal wäre nach der Waldumwandlung. Also hört doch einfach auf, diese Lüge zu verbreiten. Die Forstbehörde schreibt: „Das Gros der umgewandelten Waldfläche ist (…) dauerhaft parkartig zu gestalten (…), um einer erneuten Waldbildung entgegen zu wirken.“


„Positives Zeichen“
Die Investoren haben ein tolles positives Zeichen gesetzt, vermutlich dafür gesorgt, dass mehr Leute positiv auf Corona getestet werden. Das einzig positive ist, dass mehr Menschen Wut auf Leute wie Duschkewitz und Hansen entwickelt haben und sich nicht mehr von leeren politischen Versprechen und eurer Propaganda einlullen lassen.

Für unsere Stadt wäre es das beste, Leute wie euch aus der Stadt zu vertreiben, zu entmachten oder enteignen. Die Stadt sollte allen Menschen gehören, die Bäume darin, die Häuser darin, die Wege, die Parks, aber nicht einzelnen, die versuchen aus allem Profit zu schlagen. Denn genau das führt zur Zerstörung all der lebenswerten Ecken in der Stadt.

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