Aktueller Spendenaufruf des anarchist black cross Flensburg wegen akuten Repressionsfällen:

Moin,

als anarchist black cross Flensburg unterstützen wir von Repression betroffene Personen. Wir schreiben Gefangenen und versuchen über die Realität hinter Gittern zu berichten. Wir erklären Repressionsbetroffenen Schreiben und Vorgänge, versuchen, Angst zu nehmen, beteiligen uns an Kampagnen gegen das neue Polizeigesetz, begleiten zu Prozessen, helfen beim Formulieren von Antwortbriefen an diverse Repressionsbehörden und vermitteln ggf. Anwält*innen.

In den letzten Monaten sind Menschen zu uns gekommen, denen verschiedenste Vorwürfe gemacht wurden und werden. Von Zwangsräumungen über jobcenter-Ärger und zivilrechtliche Unterlassungserklärungen bis zu Strafverfahren war alles dabei. In mehreren der Fälle haben wir dazu geraten, anwaltliche Unterstützung hinzuzuziehen, aber das kostet Geld. Daher bitten wir euch heute um solidarische Unterstützung.

Konkret geht es um folgende Vorwürfe:

1) Im Kontext von Gegendemos gegen rechtsoffene bis rechte Corona-Verharmloser*innen in Flensburg wird Menschen vorgeworfen, Werbebanner der Schwurbler*innen gezielt beschädigt zu haben sowie körperlich gegen einige der Coronaverharmloser vorgegangen zu sein.

2) Im Rahmen von Gegenprotesten gegen Coronaverharmloser*innen in Kiel wird einem Menschen vorgeworfen, den rechtsradikalen „Volkslehrer“ Nerling angegriffen zu haben, Widerstand geleistet zu haben und Landfriedensbruch sei das ganze angeblich auch noch.

3) In Flensburg wird Menschen vorgeworfen, sie hätten Graffitis gemalt

4) Aktivist*innen aus Flensburg beteiligten sich in Berlin an den Protesten gegen die Räumung der Kiezkneipe Syndikat. In diesem Kontext wird einer Person Landfriedensbruch und tätlicher Angriff vorgeworfen

5) Eine Person aus Flensburg wurde in Berlin beim Bahnfahren von der Bundespolizei kontrolliert und schikaniert und misshandelt und kassierte deswegen ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs. Das Verfahren wurde gegen Auflage eingestellt, Anwaltskosten sind zum Teil noch offen.

6) Einer Person wird vorgeworfen, in Flensburg mit Sprühkreide gemalt zu haben. Angeblich sei das eine Sachbeschädigung.

7) Mehrere Personen beteiligten sich an den Protesten zum Erhalt des Hambacher Waldes. Zwei von ihnen wurde vorgeworfen, im Rahmen einer Demo Polizisten mit „All cops are bastards“ beleidigt zu haben. Das Verfahren wurde eingestellt, ein Teil der Anwaltskosten ist noch offen.

8) Einigen der Besetzer*innen des Bahnhofswaldes in Flensburg wird Hausfriedensbruch vorgeworfen.

9) Den Aktivist*innen, die sich über der A7 bei Schleswig abgeseilt haben, um für eine Verkehrswende zu demonstrieren, stehen ebenfalls Strafverfahren bevor.

Nicht alle dieser Fälle sind dringend auf Geld angewiesen, aber bei einigen ist es akut und unsere Solitöpfe sind momentan leer. Deshalb würden wir uns sehr freuen, wenn ihr den ein oder anderen Euro entbehren könnt, auch wenn uns klar ist, dass es bei vielen von euch coronabedingt gerade eng ist. Also spendet bitte nur, wenn ihr es entbehren könnt, aber wenn, dann wäre das wirklich schön, damit wir die Betroffenen nicht mit den Kosten allein lassen.

Wie könnt ihr spenden?

Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden:

VusEumUmseP e.V.
IBAN: DE30 8306 5408 0004 0613 81
Betreff: abc-Flensburg (unbedingt angeben, kann sonst nicht zugeordnet werden)

Wenn ihr für einen konkreten Fall spenden wollt, dann gebt dies bitte beim Betreff mit an. Grundsätzlich freuen wir uns, wenn ihr nicht fallgebunden spendet, denn es ist immer schwer zu sagen, welche Verfahren teuer werden und welche nicht und so können wir flexibel nach Bedarf verteilen. Dennoch können wir natürlich auch nachvollziehen, wenn ihr für einen konkreten Fall spenden wollt und werden das Geld dann natürlich auch nur dafür verwenden.

Wenn ihr lieber Bargeld spenden wollt, gebt es uns entweder persönlich oder werft es in den Briefkasten vom Infoladen Subtilus in der Norderstraße 41.

Als pdf findet ihr den Aufruf hier: abc-spendenaufruf2020