4 Menschen in Ordnungshaft, ein Hausverbot und eine Versammlungssprengung nach nicht mal 2 Stunden Verhandlung.
Am 4.4. hatte das Flensburger Landgericht zum ersten Prozesstag im zweiten Berufungsverfahren gegen einen ehemaligen Luftschlossfabrik-Bewohner geladen.
Nach gewonnener (Laienverteidigungs) Revision, war das Urteil an die IV Kleine Strafkammer des Flensburger Landgerichts zurück verwiesen worden
Trotz den Bemühungen des Angeklagten den Prozesstag zu verschieben musste er für diese 1 ½ Stunden aus Aachen anreisen. Inhalt des heutigen Prozesstages waren lediglich die Feststellung der Anwesenheit und die Eröffnung der Beweisaufnahme.
Die Einlassung des Angeklagten wurde nach dem ersten Satz abgewürgt. Danach wurden Videos von der Räumung in Augenschein genommen. In einem davon war zu sehen, wie der Angeklagte unter Schmerzgriffen abgeführt wurde, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Grund gab.
Wie schon in vergangenen Verhandlungen war es der Vorsitzenden Richterin Fr. Dr. Bauer sehr wichtig, auf die Formalitäten ihrer Person und dem Gericht gegenüber zu bestehen. Deshalb befinden sich derzeit vier Menschen in Ordnungshaft, weil sie sich weigerten aufzustehen als sie den Raum betrat. Eine Person erhielt außerdem noch einen Hafttag mehr, weil sie mittels eines Antrages ihre prozessualen Rechte wahrnehmen wollte und sich nicht sofort abwimmeln ließ.
Die Personen werden in die JVA nach Lübeck und Neumünster gebracht um dort einen, beziehungsweise 2 Tage zu verbringen.
Es ist aber auch anscheinend möglich die Verhandlung von außerhalb zu stören. Das stehen am Fenster des Saales führte bei einer Person zu einem Hausverbot im und um das Gericht.
Im Anschluss an die Verhandlung gab es eine Versammlung vor dem Gericht, die von MEG und der Polizei gesprengt wurde, als sie das Hausverbot gegen die Person durchsetzten wollten, die das Verfahren durch das Fenster hindurch beobachtet hatte. Der Pressevertreter der versuchte den Vorgang zu dokumentieren wurde fast die Kamera aus der Hand geschlagen und er wurde massiv an seiner Arbeit gehindert. Fotografiert werden bei der Arbeit gehört anscheinend nicht zu den Hobbys des MEG.
Leute durchsuchen allerdings schon.
Mittlerweile ist die sitzungspolizeiliche Verfügung für den Prozess 6 ganze Seiten lang, Ausweise werden beim Eintritt ins Gerichtsgebäude kopiert und in den Saal darf nichts mit rein genommen außer Schreibuntensilien.
Außerhalb des Gerichtsgebäudes wurde ein Transparent durch Kletterer in einem Baum aufgehangen und es gab einen Infotisch mit Bild-Ausstellung zur ehemaligen Luftschlossfabrik inklusive Räumung und folgende Gerichtsprozesse.
Wir laden alle herzlich ein sich das Schauspiel auch mal zu geben, die Möglichkeit dazu gibt es am 11.4, 12.4 und 18.4, jeweils um 9:30 am Landgericht in Flensburg. Vorne am Eingang steht ein Schild das euch den rechten Weg zum Saal weisen wird.
Außerdem freuen sich die JVAs bestimmt über Faxe und Anrufe.
Lübeck:
E-Mail: poststelle@jvahl.landsh.de
Telefon: + 49 451 6201-0
Fax: + 49 451 6201-202
Neumünster:
E-Mail: poststelle@jvanm.landsh.de
Telefon: 04321 4907-0
Fax: 04321 4907-214