Am Samstag, den 25.7.2020 fanden sich am Nordermarkt ca. 30 Personen der Gruppe „Flensburg für Grundrechte“ ein. Sie demonstrierten damit bereits zum 10. Mal in Flensburg.
Dass diese Gruppe ein Sammelbecken für Verschwörungsmythen, Antisemitismus und gefährliche Virusverharmlosung bietet, darüber haben wir (wie auch die letzten Male… unsere Demoberichte der bisherigen Proteste finden sich hier) aufgeklärt und dagegen demonstriert. Und auch diesen Samstag fanden wir uns schnell am Nordermarkt ein, um Gegenprotest zu organisieren.
Hier finden sich unsere umfangreichen Themenseiten zu „Flensburg für Grundrechte“.
Mit Rufen wie „Gegen jeden Antisemitismus“ ,Transparenten auf denen stand „Hier sehen sie nix, außer Verschwörung, Antisemitismus und Menschenverachtung“ und Flyer an Umstehende verteilen, demonstrierten wir erneut gegen die auf den ersten Blick harmlos wirkenden Demos der selbsternannten „Freiheitskämpfer“.
Auf die lautstarke Kritik und den Fingerzeig auf einen bekannten AfD-Unterstützer und Qanon-Anhänger reagierten einige der Demonstrationsteilnehmer*innen weitaus weniger friedlich, als ihr buntes Auftreten vermuten lassen würde. Sie näherten sich der Gegendemonstration und bedrängten Menschen aus dieser auf aggressive Weise, sodass eine kurze Rangelei entstand.
Etwas später kam es zu einer besonders schrägen Situation. Nachdem wir lautstark „Gegen jeden Antisemitismus“ skandiert hatten, schnappte sich einer der Demonstrationsteilnehmer der Grundrechte-Schwurbler das Mikrofon und rief mehrmals „Wir sind (alle) gegen Antisemitismus“.
Das führte nicht nur zur Verwirrung von Außenstehenden.
Das besonders perfide daran ist, das es in der Grundrechte Gruppe nur so von antisemitischen Inhalten und vereinfachten Welterklärungen wimmelt. Viele sind beispielsweise Befürworter von Holocaust-Relativierer und neurechtem Akteur Ken Jebsen, ebenso sind viele aus der Flensburger Gruppe Fans von Reichsbürger Xavier Naidoo. Sie sahen und sehen kein Problem darin gemeinsam mit AfD-Politiker*innen zu demonstrieren und auch der Telegram-Kanal von Eva Hermann oder Attila Hildmann wurde mit viel Positivbezug im Flensburger Grundrechte Chat geteilt.
Wer gemeinsam mit Ken Jebsen Fans und AfD Unterstützer behauptet gegen Antisemitismus zu sein, entlarvt sich entweder als inkonsequent, naiv und ignorant oder strategisch gezielt verleugnend.
Die „Flensburg für Grundrechte“Demonstration am Nordermarkt mit all ihren wirren Redebeiträgen , in denen auch diesmal das Covid 19 Virus auf gefährliche Weise relativiert wurde, wurde vorzeitig von einem Regenschauer beendet.
Nach dem Abbau ihrer Anlage traten sie den Rückweg an, der wie ein missglückter Versuch eines Demozuges durch die Innenstadt, über Südermarkt bis zur Exe wirkte. Auch hier begleiteten und störten wir die Gruppe.
Auch dieses Mal zeigte sich, dass der friedliche Anschein der Gruppe trügt. Wie bereits zuvor in der Telegram-Chatgruppe und auf den vorangegangenen Demonstrationen, fielen auch während dieser Demo krude Äußerungen und auch Ken Jebsen wurde explizit verteidigt und verharmlost. Das betont bunte Auftreten der Gruppe mitsamt Trommeln und Luftballons kann über den erwiesenermaßen existierenden Antisemitismus nicht hinwegtäuschen.