*Montag 28.03.2011 – 18:00 Uhr Südermarkt*
Mahnwache „Fukushima ist überall“
Im Anschluss Demo
„Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!
Für ein ganz anderes Klima!“
Vor gut 2 Wochen wurde uns durch die Reaktorkatastrophe in Japan wieder
einmal vor Augen geführt, dass die Atomtechnologie eine unberechenbare
Hochrisikotechnik mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur ist.
*Katastrophaler Normalbetrieb*
Bei den bisherigen Protesten und in der öffentlichen Berichterstattung
geht es fast ausschließlich um Sicherheitsfragen und das sogenannte
Restrisiko.
Doch ist schon der „Normalbetrieb“ von Atomanlagen katastrophal:
# Durch Uranabbau, meist in Ländern des globalen Südens, werden
drastische Umweltschäden verursacht. Die Arbeiter_innen und
Anwohner_innen der Uranminen tragen erhebliche Gesundheitsschäden davon.
# Für den auf Jahrtausende strahlenden Atommüll gibt es keine
Möglichkeit der sicheren (End-)Lagerung
# Atomanlagen sind Teil einer zentralisierten Energieversorgungsstruktur
der Konzerne, die der Nutzung erneuerbarer Energien entgegen steht
# Die vorgeblich zivile Nutzung der Atomtechnik ist der Schlüssel zur
militärischen Nutzung
# Die Betreiber der Atomanlagen privatisieren Profite und überlassen
(Folge-)Kosten der Gesellschaft
Mit diesem Wahnsinn muss Schluss sein. Und zwar sofort!
*Atomtechnologie: kein Versehen*
Die Atomtechnologie ist fester Bestandteil und konsequenter Ausdruck
kapitalistischer Verwertungs- und Machtsysteme. Für die Konzerne steht
ihr Profitinteresse im Vordergrund, Ausbeutung und Zerstörung von Mensch
und Natur nehmen sie billigend in Kauf. Die Verlängerung der Laufzeiten,
die im vergangenen Jahr von der schwarz-gelben
Bundesregierung – wider alle Vernunft – beschlossen wurde hat die
Verquickung zwischen Politik und Wirtschaft deutlich gemacht. Wie auch
schon der rot-grüne „Atomausstieg“, der diesen Namen nicht verdient hat.
Er war ein fauler Kompromiss und diente vor allem den Energiekonzernen
und sollte den Atomkonflikt befrieden. Wir können uns noch gut daran
erinnern, dass die Grünen-Spitze dazu aufrief, sich nicht an den
Protesten gegen den Castortransport zu beteiligen.
*Druck der Straße*
Wir dürfen uns nicht darauf beschränken die politischen Parteien darum
zu bitten, doch endlich mal die Atomanlagen abzuschalten. Es war der
direkte Eingriff Tausender, der die Wiederaufbereitungsanlage in
Wackersdorf verhindert hat und den schnellen Brüter in Kalkar zu einer
Bauruine werden ließ.
*Solidarisch und solar statt kapitalistisch-nuklear*
Für uns heißt der Widerstand gegen Atomanlagen auch immer Widerstand
gegen Strukturen einer Gesellschaft, der die Folgen des Betriebes von
Atomanlagen egal sind.
Wir wollen ein ganz anderes gesellschaftliches Klima; eine Gesellschaft
deren Energiepolitik sich nach dem Nutzen für alle richtet und nicht vom
Profit Weniger im globalen Norden abhängt!
*Laut und wütend*
Die nukleare Katastrophe in Japan und die herrschenden Verhältnisse
machen uns wütend; wir wollen unsere Wut auf die Straße tragen! Wir
rufen dazu auf, die Demo im Anschluss an die Mahnwache laut und lebendig
zu gestalten.
Kommt alle! Der Gewöhnung und dem Ohnmachtsgefühl zum Trotz!
Atomstaat endlagern!
Spontaner Zusammenschluss Einiger