Vor etwas mehr als anderthalb Jahren, im Februar 2021, wurde der Flensburger Bahnhofswald geräumt und zum großen Teil auch gleich gerodet.
Was bleibt ist, für Flensburg ganz üblich, eine brachliegende Fläche und viel Streit (siehe Harniskaispitze, wo nach wie vor das zu sehen ist, was die Flensburger Stadtverwaltung mit Flächen macht, die sie leergefegt hat – nichts ).

Ein Teil der Menschen, die versucht haben sollen, sich der anrollenden Armee von privaten Sicherheitskräften und Baumfällern (an der Stelle muss wahrlich nicht gegendert werden…), später dann dem Bullenkommando, in den Weg gestellt haben, wird nun vors Flensburger Amtsgericht gezerrt.
Den Auftakt bieten am 07.11. gleich zwei Verhandlungen mit dem sehr sportlichen Abstand von einer Stunde. Für 09:00 Uhr und für 10:00 Uhr wurde geladen.
Die beiden angeklagten Personen sollen einen Hausfriedensbruch begangen haben.
Sie sollen den Hausfrieden einer kapitalistischen, geldgierigen Investorenfirma gestört haben, die am liebsten still und heimlich ein komplett unnützes Bauvorhaben durchsetzen wollte. Weil, ganz ehrlich, es gibt am Bahnhof kein Problem mit fehlenden Parkplätzen und ein Hotel direkt am Bahnhof vermisst auch niemand.

Aber statt einer ernsthaften Debatte um das, was dieser Stadt wirklich gut tun würde und sinnvollen stadtplanerischen Konzepten, greift auch die so liberale Frau Lange hinter ihrem ganzen Zuckerbrot am liebsten zur Peitsche. Gespräche mit der Bürgerinitiative Bahnhofsviertel auf Augenhöhe fehlen in ihrer politischen Agenda genauso, wie die Möglichkeit sich auf ihre Versprechen zu verlassen.
Aber auch das ist alles schon zig mal gesagt und noch öfter ignoriert worden.

Aber zum Glück zeichnet sich politischer Aktivismus vor allem durch Beharrlichkeit aus. Deswegen freuen wir uns sehr, Sie alle ganz herzlich zum nächsten Akt dieser Tragikomödie einladen zu dürfen.
Ab 08:00 Uhr stehen wir vorm Amtsgericht in Flensburg um zu zeigen, dass wir hinter den angeklagten Personen stehen.

Jegliche andere Form von kreativem Protest ist natürlich auch herzlich willkommen!

Die Pressemitteilung der ehemaligen Besetzer*innen findet sich unter anderem hier.