Wir möchten mit diesem Text einen kleinen Einblick in unsere aktuellen Tätigkeiten als abc-Flensburg liefern und auch etwas erklären was es für uns bedeutet, Personen zu unterstützen, die von Repression betroffen sind.

Zuallererst wollen wir uns bei euch bedanken. In verschiedenen Kontexten und Projekten haben in den letzten Wochen und Monaten Menschen für unsere Arbeit Spenden gesammelt. Das ist sehr cool, nicht ausschließlich wegen des Geldes, sondern auch weil es uns bekannter macht und uns auch zeigt, dass ihr wisst, dass es uns gibt und unsere Arbeit wertschätzt. Außerdem erfahren so auch mehr Menschen von uns und das ist auch sehr hilfreich. Spenden könnt ihr uns in bar oder auch per Überweisung, Konto steht ganz unten.

Nun zur eigentlichen Beratung: Aktuell sind wir in der ein oder anderen Weise beschäftigt mit in Flensburg laufenden Verfahren wegen der Aktionen am Bahnhofswald, wegen Auseinandersetzungen mit Corona-Verharmlosern, wegen Repression fürs Containern und Besetzungsaktionen bei den Stadtwerken (sowohl wegen der Aktion auf dem Vordach als auch wegen der Kohleberg-Besetzung bzw Sprühkreide-Soliaktionen damals im Umfeld). Außerdem unterstützen wir auch Menschen aus Flensburg, die andernorts Verfahren haben, so beispielsweise wegen Aktionen zum ersten Mai in Hamburg, Beteiligung an Protesten gegen Projekträumungen in Berlin und Bullenschikane bei einer Anti-Atom-Soliaktion in Kiel.

Wir machen unsere Antirepressionsarbeit aus einer anarchistischen Perspektive, die Strafe als Konzept ablehnt. Wir unterscheiden nicht in „politische“ und „unpolitische“ Prozesse oder Gefangene und beraten auch in Fällen, die nicht im Zusammenhang mit Aktionen entstanden sind.

Grundsätzlich verstehen wir uns dabei nicht als die Soligruppe der Betroffenen (auch wenn wir manchmal ein Teil davon sind), sondern als juristische Beratung. Was wir damit sagen wollen: Dass es uns gibt sollte niemals die Befassung mit Repression in den jeweiligen Bezugs- oder Aktionsgruppen ersetzen. Wir wollen nicht ein externer Dienstleister für Jurafragen sein, sondern Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, also euch in eurem gemeinsamen Weg unterstützen.Natürlich könnt ihr in dringenden Fällen rund um die Uhr versuchen, uns zu erreichen. Aber wenn es nicht dringend ist, wäre es cool, wenn ihr Termine mit uns vereinbart. Wir sind nämlich auch nicht 24-7 im Juramodus oder in Juralaune, auch wenn es manchmal so wirken mag. Ihr erreicht uns unter der Mailadresse abc-flensburg@systemli.org.

Was wir außerdem noch machen sind Gefangenenschreibwerkstätten, also Verabredungen, um gemeinsam inhaftierten Menschen zu schreiben, um so die Isolation hinter Mauern und Stacheldraht etwas zu überwinden. Diese finden jeden dritten Mittwoch im Monat im Infoladen Subtilus ab 17:00 statt.

So, genug geredet, auf ins Konkrete:

Sonntag, 7.11.21, 15.00 Uhr, Bäckerei: Solischreibwerkstatt für Gefangene, die in der BRD wegen Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf einsitzen

Montag, 8.11.21, 13.00 Uhr Amtsgericht Kiel: Prozess gegen Simon Lorenzen, mal wieder wegen einer ausgedachten Beleidigung von Bullen

Mittwoch, 17.11.21, 17.00 Uhr Infoladen subtilus: Soli-Schreibwerkstatt für Gefangene

Freitag, 19.11.21, 9.00 Uhr Amtsgericht Flensburg: Prozess gegen Nico wegen einer Auseinandersetzung mit Schwurblern bei einer der Demos von „Flensburg für Grundrechte“

Cent-im-Getriebe: Aktuell läuft eine Soli-Aktion zum Bahnhofswald, bei der ihr euch beteiligen könnt, indem ihr wenige Cent an die Bullen überweist.

Unser Spendenkonto:
VusEumUmseP e.V. IBAN: DE30 8306 5408 0004 0613 81
Betreff (unbedingt angeben): abc Flensburg