„Gnadenlos Deutsch“ – der Partykracher im Deutschen Haus (Flensburg)

Am 14. Februar 2015 findet im Deutschen Haus in Flensburg eine Party statt.
Das ist an sich nichts besonderes, allerdings ist der Titel der Party „Gnadenlos Deutsch“ und wir finden, das es nun einer gepflegten Pöbelei bedarf. Denn die Befreiung von Auschwitz ist 70 Jahre her und das heute die Begrifflichkeiten „Gnadenlos“ und „Deutsch“ in einem solchen Zusammenhang zusammenfinden bedarf scharfer Kritik, denn für die Opfer des deutschen Faschismus war der Tod ebenso „gnadenlose“ wie „deutsche“ Realität.

Erinnern heißt Kämpfen!

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee Auschwitz und beendete damit an diesem Ort die industrielle Vernichtung von 6 Millionen Juden & Jüdinnen und die Internierung und Ermordungen von Homosexuellen, Sinti und Roma, Kommunistinnen, Behinderten und anderen Unterdrückten und Entrechteten.
Die wahnhaften Ideologen des Nationalsozialismus hofften nach der Auslöschung der Juden & Jüdinnen auf eine bessere und gerechtere Ordnung. Denn diese stellen in der nationalsozialistischen Weltanschauung die Schuldigen für alles Übel dar.

Durch den von Goebbels 1943 ausgerufenen „totalen Krieg“ zeigte sich die Beteiligung des ganzen deutschen Staatsvolks – mit Ausnahme der wenigen Widerständigen – das auch vorher bereits den Krieg und die Vernichtung mitgetragen hatte, besonders deutlich. Sie waren bewusst beteiligt, ob durch Duldung und Billigung des Zustandes oder durch die Ausführung der Morde.

Dass die Shoah in Deutschland geschah, ist weder dem Zufall noch einer bestimmten biologischen Beschaffenheit der Deutschen zuzuschreiben, sondern ergab sich aus verschiedenen geschichtlichen, polit-ökonomischen und gesellschaftlich besonders deutschen Verhältnissen. Außerdem spielten schlussendlich die persönlichen Entscheidungen der handelnden gleichgeschalteten Einzelpersonen, die in der Volksgemeinschaft aufgingen, eine große Rolle.

Unser Fazit:

Der bürgerliche Staat möchte uns mit der „Vergangenheitsbewältigung“, das Überwinden des „dunklen Kapitel in der deutschen Geschichte“ weismachen, aus dem das deutsche Volk gestärkt hervorgehe. Diese Interpretation der Geschichte vergisst die kollektive Schuld der deutschen Volksgemeinschaft und leitet daraus eine aggressiv verbale, aber auch praktische Außenpolitik ab.

Die Bildung von PEGIDA und HoGeSa, aber auch die Elsässer/Jebsen Querfront und die populistische Stärke der Alternative für Deutschland sollten uns ermahnen, die Geschichte des deutschen Faschismus nicht zu vergessen, denn diese rassistischen, sozialchauvinistischen und antisemitischen Akteure bestätigen die Kontinuität des deutschen Nationalismus und die Gefahr, die von ihr ausgeht – dagegen hilft nur ein aktives Gedenken und ein bewusster Umgang mit den Verbrechen der Deutschen während der NS Zeit.

Wer sich am Samstag den 14. Februar ins deutsche Haus begibt, um dort ausgelassen zu feiern, ist tatsächlich „gnadenlos Deutsch“.

Krieg den deutschen Zuständen! Nie wieder Deutschland!