Extrem unbrauchbar: Die Illusion der vermeintlich unpolitischen Mitte
In vielen Debatten, in welchen gefordert wird, sich mit ausgrenzendem und menschenverachtendem Gedankengut auseinanderzusetzen und Konsequenzen zu ziehen, wird dies, anstatt darauf einzugehen, als Spaltung wahrgenommen. Genau durch diese Einstellung werden rechte Haltungen und faschistisches Gedankengut toleriert.
Zudem wird die Forderung abgetan mit der Begründung, man habe ein gemeinsames Ziel für welches man gemeinsam auf die Straße gehe.
Auch hier wird verharmlost, dass sich aus genau diesem Gedankengut rassistisch begründete Morde entwickeln und unter Billigung der Allgemeinheit Geflüchtetenunterkünfte angezündet werden.
Das vermeintlich gemeinsame Anliegen der „vollständigen Wiederherstellung unserer Grundrechte“ ist zudem so inhaltslos, dass ein Neonazi problemlos dasselbe fordern, aber die eigenen faschistischen Werte vertreten kann.
Zu guter Letzt wird darauf beharrt, es sei eine „unpolitische“ Versammlung bei der „rechte“ und „linke“ – wer auch immer damit gemeint ist – gleichermaßen (un)willkommen seien. Diese Aussage macht an sich schon keinen Sinn, da eine angemeldete Kundgebung mit Bezug aufs Grundgesetz gar nichts anderes sein kann, als eine politische Aktion zu sein.
„Linke und Rechte als Extreme gleichzusetzen, funktioniert nur, weil wir an historisch überholten Begriffen kleben. Auch der Weg über die vermeintliche „Mitte“ kann in den Totalitarismus führen“ drückte es Margarete Stokowski passend aus.
Lesetipp:
Extrem unbrauchbar – Über Gleichsetzungen von links und rechts